Grundlegende Überlegungen
Die Infrastruktur für Radfahrende umfasst einerseits touristische Wege für den Freizeitverkehr und andererseits Wege für den Alltagsfahrer, d.h. für den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Kindergärten und Behörden, in die Schule und Universität, zu Sportplätzen usw. usw.
Gerade für Pendler, die derzeit mit ihren Kraftfahrzeugen ein hohes Verkehrsaufkommen erzeugen, müssen attraktive Wege geschaffen werden. Dazu muss bemerkt werden, dass es wenig Sinn macht, Verkehrszählungen von Radfahrenden zur Grundlage für künftige Planungen zu machen. Angesichts der vielen Unsicherheiten im derzeitigen Wegenetz steigen nur die wirklich „Robusten“ im Alltag aufs Fahrrad.
Radwegplanung ist Angebotsplanung! Wer attraktive und sichere Radwege baut, wird dort auch vermehrt Radverkehr feststellen.
Ein Musterbeispiel ist in der Region der Radweg an der sogenannten Mühlenstraße von Unterschöllenbach nach Dormitz, der bereits vor seiner endgültigen Fertigstellung rege von Radfahrern benutzt wird. Überall, wo Radwege errichtet werden, steigt die Zahl der Radbenutzer. Nicht zuletzt eine Folge des Einsatzes von E-Bikes, die längere Strecken und Steigungen ermöglichen.
Was die Beurteilung von Sicherheit angeht, so hilft hier der einfache Satz: „Würden Sie Ihr Kind dort fahren lassen?“
Dem zunehmenden Radverkehr sind auch die zahlreichen Broschüren und Verlautbarungen aus dem Kreis der Politik geschuldet. In Bayern sind es das bereits 2011 erschienene sehr übersichtliche Radverkehrshandbuch und das Radverkehrsprogramm 2025 aus dem Jahr 2017.
Inwieweit die dort gemachten Vorschläge auch tatsächlich realisiert worden sind, kann man unmittelbar mit einem Blick vor die eigene Haustür feststellen.